4-Oceans – Griechenland

Griechenland – Segeln im Land der Mythen und Abenteuer

Griechenland ist nicht nur als Wiege der westlichen Kultur bekannt, sondern zieht jährlich während der Hauptsaison Segler aus der ganzen Welt an. Mit mehr als 3050 Inseln, von denen knapp 100 bewohnt sind oder als Militärstützpunkt dienen, bietet Griechenland eines der beliebtesten Segelreviere im Mittelmeer. Zur Auswahl stehen Zielgebiete für alle Erfahrungsstufen, vom entspannten Segeln mit der ganzen Familie bis zum sportlichen Segeln für ambitionierte Skipper. Während im Sommer in der Ägäis über den Dodekanes oder den Kykladen der Meltemi fegt, geht es auf den Sporaden und im Ionischen Meer eher ruhig zu. Dort herrscht thermischer Wind vor, der sich bis zum Mittag allmählich durch die aufsteigende Sonne entwickelt.

Das Segelrevier um Griechenland ist von beträchtlichem Ausmass und unwahrscheinlich abwechslungsreich, sodass es nicht mit einer einzigen Kreuzfahrt zu entdecken ist. Die Inselwelt bietet zahlreiche Möglichkeiten mit unterschiedlichen Küsten und paradiesischen Stränden, von denen einige zu den schönsten Stränden der Welt gekürt wurden. Auf den grossen Inseln befinden sich moderne Marinas, ansonsten gibt es auf den meisten Inseln geschützte Ankerbuchten, Naturhäfen und kleine Stadthäfen, wo gegen geringes Entgelt geankert werden kann. Da die Häfen überwiegend im Zentrum gelegen sind, bietet sich die Gelegenheit, in einer gemütlichen Taverne eine typische griechische Mahlzeit zu geniessen. Zu empfehlen sind fangfrische Fische und Meeresfrüchte oder regionale Gerichte aus dem Ofen, die mit Lamm- oder Ziegenfleisch, Auberginen, Kartoffeln und mediterranen Wildkräutern zubereitet werden. Dazu schmeckt ein leichter Weisswein und ein Ouzo als Aperitif.

Die Segelsaison beginnt im April und endet im Oktober. Das mediterrane Klima Griechenlands bereitet heisse trockene Sommer, die auf den Inseln bis zu 35 Grad Celsius bescheren. Deutlich angenehmer ist es im Mai und Juni mit durchschnittlichen Temperaturen von 25 Grad Celsius oder im Frühjahr und Herbst mit 17 Grad Celsius.

Kykladen – raue Inseln und schneeweisse Architektur

Die ringförmige Inselgruppe der Kykladen befindet sich in der südlichen Ägäis. Gebildet haben sich die 56 Inseln vor langer Zeit aus den Resten versunkener Teile des Festlandes, die aufgrund von tektonischen Verschiebungen, Vulkanausbrüchen und Erdbeben entstanden. Seit Jahrzehnten zählen die reizvollen unterschiedlichen Inseln zu den beliebtesten Reisezielen Griechenlands, das sich ausgezeichnet mit einer gecharterten Segelyacht erkunden lässt. Um die gesamten Kykladen zu umsegeln, werden mindestens 14 Tage benötigt. Der thermische Starkwind Meltemi fegt im Hochsommer tagsüber urplötzlich mit sechs bis acht Beaufort über die Ägäis, was bis zu vier Tage andauern kann. Die meisten Skipper segeln deshalb nur morgens, abends oder nachts, wenn der Wind abschwächt.

Einige der bekanntesten Inseln der Kykladen sind die Inseln Mykonos, Paros, und Santorin. Mykonos ist eine kleine Insel mit paradiesischen langen Sandstränden und malerischen kleinen Ortschaften mit schneeweissen Häusern. Sehenswert sind die uralten Windmühlen Kato Mili aus dem 16. Jahrhundert und die kunterbunten Pfahlhäuser von „Klein Venedig“. Paros, eine der grössten Inseln der Kykladen, liegt unterhalb von Mykonos und ist bekannt für seinen weissen Marmor, den byzantinische Kathedralen, Häuser und unzählige Statuen auf der Insel zieren. Santorin liegt im äussersten Süden der Kykladen und gilt als schönste Insel des Archipels. Sie ragt hoch vor der Caldera eines Vulkans auf und verzaubert durch ihre einzigartige Architektur mit schneeweissen Häusern und blauen Kuppeln.

Ionische Inseln – üppige Vegetation und venezianisches Flair

Die Ionischen Inseln liegen im Westen Griechenlands vor der Küste des Peloponnes. Der Name der Inseln bzw. des Meeres stammt der griechischen Mythologie zufolge von einer Geliebten des Zeus, die den Namen Io trug. Die Hauptgruppe der Inseln bilden Korfu, Antipaxos, Paxos, Lefkada, Kefalonia, Ithaka und Zakynthos. Gegenüber der kargen, trockenen Landschaft auf den Kykladen überraschen die Ionischen Inseln mit dicht bewaldeten Hügeln, auf denen Zypressen, Pinien und Ulmen wachsen. In den Tälern gedeihen unzählige Olivenbäume und duftende Macchie, deren betörender Duft bis aufs Meer wahrzunehmen ist. Die italienisch anmutenden Dörfer erinnern an venezianische Häuser mit roten Dächern, die mit französischer und englischer Architektur gemischt sind.

Die schönsten und interessantesten Inseln, die auf einem Segeltörn besucht werden sollten, sind Lefkada, Korfu, Zakynthos und Kefalonia. Lefkada bezaubert mit den beeindruckendsten Stränden Griechenlands. Sie sind mit schneeweissem Sand bedeckt und liegen meistens in versteckten Buchten vor hoch aufragenden, hellen Kalksteinklippen. Ähnliche Strände sind auf Zakynthos vorzufinden, wie der berühmte Schiffswrackstrand. Korfu gilt als grünste Insel des Archipels und begeistert mit ihrer sehenswerten Inselstadt, die von Gebäuden aus der venezianischen Herrschaft geprägt ist. Kefalonia besticht mit traumhaften Stränden, türkisfarbenem Wasser und pastellfarbenen Häuser, die vor beeindruckenden Bergpanoramen liegen. Auch Schildkröten sind auf den Ionischen Inseln vielerorts anzutreffen.

Sporaden – unbekannte Idylle in der nördlichen Ägäis

Die Sporaden liegen direkt vor der griechischen Ostküste im Norden der Ägäis, etwa 120 km nördlich von Athen. Sie gehören zu den weniger bekannten und geringer besuchten Inselgruppen des Mittelmeers. Nur vier der 24 Inseln sind bewohnt: Skiathos, Skopelos, Alonissos und Skyros. Diese vier kleinen Inseln sind dicht begrünt und mit einer Reihe fantastischer Sandstrände gesegnet, die von unwiderstehlich türkisblauem Wasser umspült werden. Sie sind ein hervorragendes Ziel, um nach dem Segeln am Strand zu faulenzen oder eine Wanderung in den Pinienwäldern zu unternehmen.

Alle Inseln haben einen besonderen Charakter, verfügen über eine erstaunliche Natur und malerische Küstenorte mit schneeweissen Häusern. Die beliebteste Insel der Sporaden ist Skiathos, eine kleine Insel mit überwältigenden Naturlandschaften und mehr als 60 atemberaubenden Stränden. Wegen ihres quirligen Nachtlebens ist sie insbesondere bei jungen Besuchern beliebt. Anziehungspunkt für Besucher ist die romantische Uferpromenade, an der sich Tavernen mit traditionalen Speisen aneinanderreihen.

Skopelos und und Alonissos bieten eine familiärere Atmosphäre und herrliche Strände. Die wunderschöne Insel Alonissos liegt am weitesten entfernt und blieb vom Massentourismus verschont. Ihre pittoreske Hauptstadt Chora thront auf einem hohen Hügel und gewährt einen fantastischen Rundumblick. Der Marine Park von Alonissos ist das grösste Meeresschutzgebiet im Mittelmeer, in dem bedrohte Mönchsrobben und Delfine Zuflucht gefunden haben.

Dodekanes – zwölf Inseln in der östlichen Ägäis

Das Archipel des Dodekanes umfasst mehr als 160 kleine Inseln, von denen der grösste Teil unbewohnt ist. Sie liegen im östlichen Teil der Ägäis zwischen den Kykladen und der türkischen Küste. Ihr Name ist aus dem Griechischen abzuleiten und bedeutet so viel wie „zwölf Inseln“. Die Dodekanes sind weit weniger bekannt als die Kykladen und zeichnen sich durch ihre mittelalterliche Architektur und ruhigen Strände aus. Während einer Kreuzfahrt ist deutlich zu erkennen, dass die Geschichte des Archipels durch die Nähe zur türkischen Küste kulturell gemischt ist.

Die beliebtesten Inseln desDodekanes sind Rhodos und Kos, während Karpathos in den letzten Jahren immer bekannter wurde. Kalymnos entwickelt sich zu einem beliebten Kletterziel und Leros gilt als gefragter Tauchspot. Patmos ist für seinen spirituellen Charakter bekannt und die restlichen kleineren Inseln nahe Patmos gelten als alternative Urlaubsziele. Rhodos bezaubert mit historischen Gebäuden, gepflasterten Gassen und Denkmälern, die eine einzigartige Atmosphäre in der Altstadt bieten. Sehenswert sind einige elegante Herrenhäuser und die mittelalterliche Burg. Auf der Insel Kos sind die Burgen von Neratzia und Antimachia zu bewundern während Karpathos mit seiner natürlichen Schönheit und Ursprünglichkeit besticht. Die traumhaften Strände zeichnen sich durch ihr exotisches Ambiente und glasklares Wasser aus, während die malerischen Dörfer Olympos, Othos und Menetes zum Schlendern einladen. Einzig der Hauptort Pigadia ist etwas dichter besiedelt und bietet allerlei touristische Infrastruktur.

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